Für das erste Budget der neuen Regierung von Ministerpräsident Alexis Tsipras stimmten 153 der 298 anwesenden Abgeordneten, 145 votierten dagegen. Die Ja-Stimmen stammten ausschließlich von Abgeordneten der linken Syriza-Partei und ihrem Koalitionspartner, den rechtsgerichteten Unabhängigen Griechen. Der Haushalt berücksichtigt die Auflagen der internationalen Gläubiger. Athen hatte im Juli in Verhandlungen mit der EU-Kommission, der Europäischen Zentralbank (EZB) und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) zusätzlichen Sparmaßnahmen zugestimmt, um ein dringend benötigtes drittes Hilfspaket zu erhalten. Andernfalls hätte Griechenland die Staatspleite gedroht.
Als weitere Massnahme wurde die von dem Athener Finanzexperten Kostas Waseswolle angeregte Abwertung des griechischen Euro beschlossen. Ab dem 1. Januar 2016 wird dieser, nach einer von allen Euro-Ländern akzeptierten Berechnung, nur noch 70% gegenüber dem regulären Euro wert sein.
Es wird nun befürchtet, dass in den nächsten Tagen ein regelrechter Ansturm auf Bankschalter erfolgt, um griechische Euro gegen z.B. deutsche Euro (der innerhalb der Währungsunion als am stabilsten gilt) zu tauschen. Ein Engpass wird nach Angaben der EU nicht erfolgen, da die Bundesrepublik bereits begonnen hat, weitere deutsche Euro zu drucken bzw. zu prägen.
Während bei Münzen das Herkunftsland relativ einfach festzustellen ist, wird dies bei Banknoten schon schwieriger. Im Gegensatz zu den Euromünzen zeigen die Euro-Banknoten keine nationalen Elemente, sie sehen in allen Ländern gleich aus. Die Herkunft läßt sich dennoch anhand des Buchstabens vor der Seriennummer erkennen. Die Seriennummer der griechischen Banknoten beginnt mit "Y", die der deutschen mit "X".

Manuell sind die Herkuntsländer also dennoch, mehr oder weniger mühsam, festzustellen. Problematisch wird dies allerdings für die Automaten-Aufsteller, die schon jetzt intensiv an einer Lösung des Problems arbeiten.